Sonntag, 13. Juni 2010

Kämpfen und Siegen


Es ist mittlerweile schon Anfang Juni. Genauer gesagt Freitag der Vierte Juni 2010, hier im Flachland ist es drückend heiß und man trägt Flip-Flop, kurze Hose und T-Shirt. Selbst für die meisten Freerider ist der Winter inzwischen vorbei, zum Glück nicht für Chris, Janine und mich.

Und so geht es recht fix aus der Vorlesung nach Hause, die Sachen sind schon gepackt und nachdem noch ein paar Kalorien getankt wurden, steht auch schon der Chris vor der Türe.
Unterwegs sammeln wir, neben vielen ungläubigen Blicken, noch die Janine ein und dann geht es ab nach Tux. Auf dem Weg dorthin fassen wir noch den Beschluss, bis zum Tuxer Fernerhaus mit der Seilbahn zu fahren, um dort oben auf etwa 2550m die Nacht zu verbringen.

Oben erwartet uns nicht nur ein wunderschöner sonniger Abend, sonder auch eine eindrucksvolle Bergkulisse. Wir suchten uns erstmal ein einsames Plätzchen, da die Liftler sicher nicht so begeistert von unserem Plan gewesen wären...
Langsam aber sicher hatten wir dann den Berg für uns alleine. Oder besser gesagt hatte der Berg dann uns...
Nachdem wir uns ein super Lager für die Nacht gebaut haben, genossen wir dann nur noch den Sonnenuntergang über den Gipfel im Westen. Eines der eindrucksvollsten Erlebnisse in diesem Winter...
Auch als die Sonne dann untergegangen war und wir es uns schon in unseren Schlafsäcken bequem gemacht haben, saßen wir noch lange aufrecht und genossen die Eindrücke der Bergwelt...

Um 04:30Uhr am anderen Morgen, scheuchte uns der Wecker nach wenigen Stunden Schlaf aus unserem gemütlichen Lager. Nachdem alles zusammen gepackt war, fuhren wir etwa 100hm ab, richteten ein Material-Depot ein und machten uns dann auf Richtung Hoher Riffler.
Wir hatten vor einer der beiden Gipfelrinnen zu fahren und dann weiter durch die Rinne, die wir "Bananen-Rinne" getauft haben.

Zu Beginn kamen wir gut vorran, doch dann verzettelten wir uns zwei mal. Dies kostete uns nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch Kraft und Nerven, und dies waren zwei knappe Ressourcen bei meinen Mitstreitern, vor allem Chris war sehr geschwächt.
So war uns auch bald klar, dass es vernünftiger ist, wenn Chris nicht auf mit zum Gipfel kommt. Die Abfahrt durch die Banane würde uns noch genügend fordern.

Die Bedingungen in beiden Rinne hatte sich jedoch schon massiv verschlechtert, sodass wir entschieden, mehr oder weniger über den Normalweg abfahren werden. So vermieden wir unnötiges Risiko am einen der letzten Tage in der Saison und genossen dafür traumhafte Firn-Hänge...

Nach einem kleinen Gegenanstieg zum Material-Depot, machten wir uns auf den Weg zur Sommerbergalm, wo wir dann nach einem anstrengenden Hatsch erstmal ein kühles Bier genossen...
Auch wenn wir unsere Abfahrts-Ziele nicht erreicht haben, war dies trotzdem ein wunderschönes Erlebnis in einer traumhaften Bergwelt...
Die Abfahrt durch die Rinnen, wie evt. eine Befahrung der Gefrorenen Wand stehen jetzt auf dem Programm für den nächsten Winter...




Der Hohe Riffler im Abendlicht, deutlich zu erkennen die Bananen-Rinne....










Der Olperer im Hintergrund, davor die Gefrorende Wand...