Sonntag, 6. September 2009

Los Penitentes

Nachdem wir also Donnerstag Abend unsere Sachen in Las Lenas zusammen gepackt und auf der Ladefläche unseres Pick-Ups verstaut haben, ging es wieder etwa 450km gen Norden, wo wir in der Nähe von Mendoza am nächsten Tag dem kleine Skigebiet Vallecitos einen Besuch abstatten wollten.

Die Fahrt auf der Ruta 40 war wieder so eintönig, aber auch wieder, oder wahrscheinlich genau deshalb, so beeindruckend und faszinieren. Man fährt stundenlang ohne Gegenverkehr gerade aus durch eine trockene und staubige Ebene, in der sich die Pflanzenwelt auf ein Minimum reduziert. Wenn jetzt noch die Sonne hinter den Anden untergeht und alles in einem wunderschönen rotem Abendlich erleuchten lässt, bleibt einem nicht viel anderes übrig als mit offenem Mund aus dem Fenster zu starren…

Schon lange nachdem sie sich die Dunkelheit langsam aber stetig wie ein Vorhang von Osten her über alles gelegt hat, biegen wir auf die kleine Straße ab die uns am nächsten Morgen nach Vallecitos bringen soll ab und suchen uns einen geschützten Platz, um es uns dann in unseren Schlafsäcken bequem zu machen. Harti wählte aus Angst vor Getier jeglicher Art das Dach als Schlafplatz, Michi und ich machten es uns auf der Ladefläche bequem.

Als wir dann am nächsten Morgen und endlich aus unseren warmen Schlafsäcken gequält haben und die Schotter-Serpentinen-Straße hinter uns gebracht hatten, mussten wir feststellen, dass der Liftbetrieb für diese Saison eingestellt wurde, aus Schneemangel. So sollte es also auch drei Wochen nach meinem Ersten Versuch nichts werden mit einer Erkundung dieses kleinen Skigebietes, dass vom Skiclub Mendoza geführt wird.


Da wir das schöne Wetter unbedingt nutzen wollten um Fotos machen, machten wir uns auch schon kurz darauf auf den Weg um nach Los Penitentes zu kommen, wo wir dann auch gegen 14Uhr das erste Mal im gemütlich-nostalgischem Doppelmayer-Sessellift saßen, der bei diesem sonnig warmen Wetter ein optimales Beförderungsmittel darstellte, da man sich in aller Ruhe die Bergwelt anschauen und den Anblick des Aconcagua, des mit fast 7000m höchstem Berg Amerikas, genießen konnte.

Nachdem wir als letzte vom Berg kommen, finden wir noch spontan eine Bleibe für die Nacht, und so müssen wir nicht zurück nach Upsallata fahren.





Am nächsten Morgen stehen wir gegen 9Uhr vor dem Lift, wir müssen uns allerdings in Geduld üben, da die Lifte offiziell erst um 10Uhr aufmachen, was dann bedeutet, dass sie gegen 10:15Uhr aufmachen. Da der Schnee nicht mehr all zu berauschend ist, können wir uns damit abfinden, aber schon allein der Gedanke, an einem Bluebird-Tag unten warten zu müssen bis der Lift irgendwann mal aufmacht, lässt uns verzweifeln. Heute halten wir uns im Gegensatz zu gestern im oberen Bereich des Gebietes auf.

Nachdem wir unser Tagwerk beendet haben, machen wir uns begeistert auf den Weg nach Mendoza. Unsere Begeisterung rührt daher, dass das Skigebiet Los Penitentes uns wirklich mit seinen vielen Möglichkeiten überrascht hat. Ich müsste mir echt das nächstemal überlegen, ob ich nach einer Schneefall-Periode nach Las Lenas gehe oder nach Los Penitentes…




Den Abend verbrachten wir wieder bei sommerlichen Temperaturen in Mendoza und feierten ganz gediegen den letzten Skitag für Harti und Michi, der am folgenden Tag auch noch Geburtstag hatte.

Am Sonntag Morgen flogen Michi und Harti erst von Mendoza zurück nach Santiago, und von dort an Weiter über Paris nach München.

Ich verbrachte den Tag in der Stadt, mir war aber schnell klar, dass ich es hier, da ich ständig an meine gestohlene Skisachen denken musste, nicht lange aushalten würde…



Auf den Bildern, die von Michael Neumann gemacht wurden, sind Harti (Marc Hartinger) und Gex (Georg Rathfelder) zusehen.