Dienstag, 11. August 2009

Tourenwochenende in Las Leñas

Nachdem sich Max mit seiner Verletzung soweit abgefunden hatte, war die Arbeitsteilung zwischen uns bald klar: Während ich nach dem Abendessen mir noch einen Film anschaue und dann totmüde ins Bett falle, macht Max das Nachtleben von Malarque mit den Töchtern der Hostel-Besitzerin unsicher und kommt nur wenige Minuten, bevor ich wieder aufstehe um auf Skitour zu gehen, wieder heim.

Und so verbrachte ich am Wochenende zwei wunderschöne einsame Tage in den Bergen um Las Leñas.

Am Samstag Morgen fuhr ich nach Las Lenas, ohne eine genaue Vorstellung zu haben, wie ich den Tag verbringen wollte. Klar war nur, dass ich keine 210 Peso für ein Tagesskipass ausgeben wollte. Nur so nebenbei: Mit 210 Peso kann man sich zum Beispiel sechs Nächte ein Hostel mit Früstück leisten.

Als ich dann in Las Lenas stand, sah ich aber gleich, wie mein Tagesprogramm auszusehen hat.

Tourengelände fürs Wochenende

Dieses Gelände stach und schon bei unserem ersten Tag hier oben ins Auge, und an diesem Samstag passte dann alles: Unverspurter Schnee, super Wetter, leicht zu erreichendes Gelaende und top Motivation.
Also lief ich einmal quer durch Las Lenas, fellte dann an und lief etwa eine Stunde im Talboden, um dann nach Osten hin aufzusteigen.

Noch im Talboden, musste ich einen Bach ueberqueren, doch alle Moeglichkeiten die ich in Betracht zog, waren entweder zu Zeitaufwendig, wie der Bau eines Kickers, oder ich hatte, zum Beispiel fuer eine Durchquerung mit nackten Beinen, nicht genug Mumm.

Wie zu überqueren?

So lief ich einfach, in der Hoffnung auf eine sich auftuenden Lösung den Problems, weiter dem Bach entlang, und irgendwann kam dann zum Glück euch eine Brücke für Wanderer, mit der das Problem behoben war.

Der weitere Aufstieg verlief dann mehr oder weniger Reibungslos, als ich jedoch auf diesen Kameraden stoss, hoffte ich nicht auch so zu enden…

Essen für die Andencondore

Da das Terrain irgendwann zu steil war, schnallte ich die Ski an den Rucksack, und quaelte mich durch den Powder. Etwa 20 Hoehenmeter vor dem Ziel merkte ich, wie ploetztlich meine Kraefte schwanden, und nachdem ich mehrere Minuten regungslos im Schnee sass, oder besser gesagt lag, war klar, dass ich so schnell wie moeglich abfahren musste, um unten Kraft und Sonne zu tanken. Als ich endlich unter grosser Anstrengung mich für die Abfahrt gerichtet hatte, kehrte dann auch das Gefühl oder anders gesagt der Schmerz in meine völlig unterkuehlten Hände zurück. Ich konnte die Abfahrt trotztem einigermassen geniessen und nach einer langen Pause fellte ich nochmals ein paar Höhenmeter auf, um den Tag mit einem schönen Cliff ausklingen zu lassen.

Am Sonntag Morgen war ich wieder vor Ort und Stelle, war aber durch den Vorfall am Vortag sehr viel vorsichtiger was die Krafteinteilung betraf. Auch wählte ich einen anderen Aufstieg, der es mir ermöglichte, ganz hoch mit den Ski an den Füßen zu kommen.

Als ich wieder in Las Lenas war, fuhr ich noch ein wenig auf den Pisten, was gegen Ende des Skitages auch ohne Liftpass nicht unmöglich ist.

Sonntag Nacht fuhren wir dann zurück nach Mendoza, wo wir einige Interessante Bekanntschaften gemacht haben, wie zum Beispiel drei Franzosen, die sich hier ein Auto kaufen möchten, und dann den Winter hier unten mit Skitouren zu geniessen.

Den Mittag verbrachten wir bei warmen, fast schon sommerlichen Temperaturen in Mendoza, einer sehr lebhaften Stadt in der es viel zu entdecken gibt.

Max wird Morgen über Nacht nach Buenos Aires fahren, um am Mittwoch zurück in die Heimat zu fliegen.

Mein Plan war, dass kleine Gebiet Vallecitos mal zu untersuchen. Heute musste ich aber erfahren, dass dort wegen Schneemangel noch kein Liftbetrieb möglich ist. Jetzt werde ich entweder hier in Mendoza einige Tage verbringen oder ich ziehe mit den Franzosen los, um noch ein wenig Ski zufahren, bevor ich dann am Samstag in Santiago de Chile den Planet-Snow Trip antreten werde.