Donnerstag, 27. August 2009

Portillo

Endlich angekommen, ging es uns wie so oft: Einchecken, essen und dann totmüde ins Bett. Wir wussten zwar, dass im Hotel sich Ingrid Backstrom, Mick Douglas und Chris Davenport aufhielten, doch an diesem Abend wollten wir nur noch schlafen.... Am nächsten Morgen war dann das Wetter nicht gerade optimal: Schneefall und keine Sicht. Wir trafen aber zum Glück auf Ben und Peyten, meine Schicksals Genossen aus Mendoza, und so konnten wir von ihrer Ortskenntnis profitieren. Gegen Nachmittag zeigte sich dann vereinzelt die Sonnen und wir konnten noch einige tolle Fotos und einige tolle Lines fahren. Am Nachmittag genossen wir dann nicht nur das Schwimmbad, sondern auch den Anblick von Ingrid Backstrom...

Rider_Harti

Rider_Georg & Harti

Rider_Georg & Harti


Cat Skiing in Valle de Arpa

Am Sonntag, unser letzter Skitag in Chile, ging es dann ins Valle de Arpa, um die einzige Cat-Skiing Destination in Chile zu besuchen. Schon die Fahrt ist zu tiefst beeindruckend. Die Strasse schwingt sich vorbei an den letzten Häusern, dann endet die geteerte Straße und es geht auf einer Schotterpiste durch Kakteen-Wälder immer tiefer hinein in die Berge. Nach einigen Serpentinen gelangt man zu dem Punkt, wo man das Auto abstellt und von der Cat abgeholt wird, um erstmal zur Basis gefahren zu werden. Dort gibt es einen Tee, man unterzeichnet irgendeine Erklärung auf Spanisch und dann geht es los Richtung Gipfel. Wir hatten Glück und hatten eine eigene Cat und so konnten wir nach belieben Ski fahren und fotografieren.

Wir hikten immer noch vom höchsten Punkt der von der Cat angefahren wird etwa eine halbe Stunde auf etwa 3700m um zwei wirklich schöne Faces zu fahren. Der Schnee ist stark windgepresst, aber immer noch ein Genuss und als ich nach dem zweiten Run auf die Uhr schaue, muss ich entsetzt feststellen, das schon vier Stunden vergangen sind, wohl das beste Indiz dafür das wir einen wunderschönen Tag in den Bergen erleben....

Das Cat-Skiing Unternehmen wird von einem Ex-Österreicher geleitet, der lange Zeit in Aspen gelebt hat und der sich das Grundstück in den chilenischen Anden schon 1983 gekauft hat. Nach eigener Aussage von Toni, ist das ganze kein „Big Business“. Sie sind zwar bis zum Ende der Saison gegen Mitte September ausgebucht, aber die laufende Kosten der Maschinen sind beachtlich.


Rider_Harti



Freitag, 21. August 2009

Mehr Bilder!

Rider: Harti und Georg

Rider: Harti

Rider: Drew Stöcklein

Rider: Drew Stöcklein

Rider: Harti

Rider: Harti


Rider: Georg

Der Chile-Faktor

Am Dienstag Morgen entschieden wir uns spontan nicht Ski zufahren, sondern den Tag als Reisetag zu nutzen, um noch bei Tageslicht in Valle Nevado anzukommen. So sah der Plan aus, und nach einem letzten Frühstück in Termas de Chillan, beluden wir unseren Mietwagen und machten uns auf den Weg nach Norden.

Was in Chile krasse Mangelware ist, sind Verkehrsschilder. Sie sind so rar gesät, dass es für Ortsfremde eigentlich unmöglich ist, den Weg auf Anhieb zu finden.

Und es kam wie es kommen musste, Marc und ich machten uns als Navigator wohl nicht sehr gut, was uns spätestens bewusst wurde, als Michi mit 80 km/h über eine durchnässte und mit Schlaglöchern übersäte Schotterpiste bretterte.

Als wir dann endlich auf der Autobahn nach Santiago ankamen, kamen wir endlich Mal ein wenig voran. Doch als wir dann nach etwa vier Stunden in Santiago waren, änderte sich das schlagartig wieder und wir irrten stundenlang durch urbanes Gebiet auf der Suche nach der Straße die uns nach Valle Nevado auf 3000m führen sollte.

Irgendwann, nach vielen Fragen, viel Unwisen und viele Missverständnisse, fanden wir auch die Strasse. Schnell nochmals tanken und dann ging in endlosen Serpentinen immer höher und höher...

Mit Allrad und Schneeketten kletterte unser Mietwagen problemlos auf der Schnee bedeckten Strasse immer weiter in Richtung unserem Hotel, auf das wir uns alle schon wie kleine Kinder freuten, da wir nach dieser Odysee nur noch Essen und Schlafen wollten.

Als unser Hotel schon in Sichtweite kam, wurden wir jedoch von einem Räumfahrzeug zur Umkehr gezwungen, da angeblich eine Lawine die Strasse verschüttet hat. Also Kommando zurück. In Farellones, einem Dorf zwischen Santiago und unserem eigentlichen Ziel Valle Nevado, kamen wir dann für eine Nacht unter.

Am nächsten Morgen ging es dann von Farellones aus ins Skigebiet El Colorado. Über Nacht hatte es nochmals kräftig geschneit und so konnten wir uns auf wunderschönen Powder freuen...

Da es gegen Nachmittag wieder mit schneien begann, wollten wir so schnell wie möglich hoch nach Valle Nevado. Also Ski ins Auto und ab auf die Privatstrasse nach Valle Nevado. Doch so wie wir uns das vorstellten, ging das dann leider nicht. Die Strasse war gesperrt. Weder die Polizei, noch einer der mit uns Wartenden konnte uns jedoch sagen, wann und ob die Strassensperre aufgehoben werden würde. Erst machten Gerüchte die Runde, dass um 17Uhr eine Fahrt nach Valle Nevado möglich war. Dann war es auf einmal 19Uhr, und irgendwann hieß es: Wenn überhaupt heute noch, dann gegen 21Uhr. Na super! Wilkommen in Chile! Für uns war das schon eine harte Geduldsprobe, da wir einfach keinerlei Logik hinter all diesem sehen konnten und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns in die Schlange der Wartenden einzureihen und zu warten. Irgendwann, keiner weiß warum, durfte dann ein Konvoi hoch, und so schafften wir es dann doch noch, mit 24 Stunden Verspätung, an unser Ziel.

Am nächsten Morgen trafen wir uns mit Drew Stöcklein, einem Black Diamond Pro-Rider, der zur Zeit in Chile und Argentinien unterwegs ist. Zu viert zogen wir durch das Skigebiet und suchten uns einige Foto-Spots. Da das Terrain vom Skigebiet Valle Nevado jedoch nicht selektiv ist, taten uns wir uns recht schwer schöne Fotos zu machen. Am Ende des Tages waren jedoch wieder einige schöne Fotos im Kasten, die ihr jedoch erst im nächsten Tagebuch-Eintrag zu Gesicht bekommen werdet.

Die Fotos in diesem Blogg-Eintrag stammen aus Termas de Chillan und El Colorado.


Rider: Georg

Rider: Georg

Rider: Harti

Rider: Georg

Rider: Georg

Rider: Harti

Großes Dankeschön an Michi Neumann, PlanetSnow fürs Schießen der Bilder!

Dienstag, 18. August 2009

Montag, 17. August 2009

Ich glaube wir sind im Himmel angelangt!

Nachdem wir, Peyten, Ben und ich, am Mittwoch Abend in Santiago angekommen sind, verbrachten wir zwei Tage in Santiago de Chile.

Im Gegesatz zu Mendoza sind hier die Gehwege nicht mit Löchern übersät. Die Rasenflächen sind grün und es gibt Bäume mit grünen Laub. Eine schöne Abwechslung nach zwei Wochen im trockenen Westen Argentiniens. Peyten und Ben kauften sich noch neue Skikleider, Helme und weiteres Skizubehör, um ihre schon gebuchten zwei Wochen in Portillo nicht saußen lassen zu müssen.
Ich hatte mehr Glück, denn Michi, der Redakteur von der Planet-SNOW versicherte mir per Email, dass er mir neuen Ski-Stuff mitbringen würde, und so kaufte ich mir „nur“ ein paar neue Skistiefel.

Freitag Abend machte ich mich dann auf Richtung Flughafen, um dort die Nacht auf einer Bank im Ablufggebäude zu verbringen, um am Samstag Morgen gleich mit Michi und Harti nach Süden Richtung Chillan zu fahren. Die Beiden kamen dann auch so gegen 9 Uhr an und nachdem unser Gepäck im Mietwagen verstaut war, ging es auch schon los.
Wir wollten uns erst im Zentrum von Santiago ein Paar Schneeketten besorgen, da aber alle Läden geschlossen hatten, es war wohl irgendein Feiertag, ging es nach einer kleinen Irrfahrt durch Santiago auf die Autobahn Richtung Süden.

In der Nacht hat es in der Stadt recht stark geregnet und so machte sich schon in der Hauptstadt von Chile unsere Off-Road-Eigenschaften von unserem Geländewagen positiv bemerkbar. Am frühen Abend waren wir endlich im Skigebiet namens Termas de Chillan und da wir alle totmüde waren, checkten wir erst im Hotel ein, aßen reichhaltig und gingen dann auch bald schon zu Bett, da wir am anderen Tag die ersten Fotos schießen wollten.

Hart, vom Jetlag geplagt, verbrachte die zweite Nachthälfte vor seinem Laptop und sah sich Skifilme an. Ich konnte die Nacht im Hotelbett total genießen, doch die Aussicht auf ein reichhaltiges Frühstücksbuffet sorgte auch bei mir dafür, dass ich mich rechtzeitig aus den Federn schälte.

Im Skigebiet war für den heutigen Tag Treeskiing angesagt, da es immer mehr oder weniger schneite. Die meiste Zeit verbrachten wir auch damit, uns Foto-Spots zu suchen um an diesen dann Bilder zu machen.
Nachdem wir dann unsern ersten Skitag in Chile gegen 15:30Uhr beendeten, statten wir dem Welnessbereich vom Hotel einen Besuch ab. Hart sagte irgendwann, als wir im Outdoor-Pool im warmen Wasser chillten, zu mir: „Ich glaub wir sind im Himmel angekommen!“ Ich konnte dieser Aussage eigentlich nur zustimmen, denn das was wir hier derzeit erleben könnte dem Himmel schon recht nahe kommen.

Und hoffentlich schaffe ich es auch, die Vorfälle den letzten Tagen zu vergessen und hier einfach den Powder und das Drumherum zu genießen, jetzt könnt ihr erstmal die Bilder genießen...

Freitag, 14. August 2009

Chile ist anders, alles ist anders!

Nach dem wunderschönen Tourenwochenende in Las Leñas, fuhren wir über Nacht nach Mendoza. Wir wollten dort zwei Tage verbringen, um uns dann zu trennen.

Max sollte sich nach Buenos Aires aufmachen um sein Flug nach Hause anzutreten, ich wollte mich mit einem Zwischenstop in Los Penitentes nach Chile aufmachen.

Den Montag verbrachten wir damit, Mendoza ein wenig zu erkunden. Ich war unheimlich beeindruckt von dieser lebendigen Stadt, die ihren ganz eigenen Vibe hat. Die Strassen sind von morgens bis abends voller Menschen, nur während der Siesta sind die meisten Läden geschlossen und die Strassen nicht so überfüllt. Im Hostel Ruca Potu, dass uns von den drei Schweizern Jonas, Michi und Balz empfohlen wurde, trafen wir eine Menge toller Menschen. Zum Beispiel drei Franzosen, die sich hier unten ein Auto kaufen wollen um dann einen Touren-Südwinter zu geniessen. Der Plan mit dem Autokauf wurde aber abgeblasen, da hier die Preise für Autos aller Art gemessen an den sonstigen Produkten sehr hoch sind. Mit Max und mir, checkten ausserdem die beiden Amerikaner Ben und Peyten ein, die 10 Tage in Las Leñas im sogenanntne “Gringo-Gettho”, einem extrem runtergekommen Gebäude in Las Leñas, in dem aussschliesslich Skibums aus den USA und Europa leben.

Die Nacht von Montag auf Dienstag war eine Nacht, wie sie in einem Hostel besser nicht sein kann: Verschiedene Menschen, verschiedene Sprachen, verschiedene Leben. Ein bunter Mix, der bis in die Morgenstunden das Leben feiert.

Dienstag zogen wir dann wieder in die Stadt, ausserdem buchte Max sein Bus nach Buenos Aires und ich organisierte mir einen Transport nach Penitentes und von dort nach Santiago de Chile.

Nachdem Max gegen Abend im Bus sass, gingen die Franzosen in die Stadt auf Club-Tour, ich gesellte mich zu einem Paar aus Brasilien und ging dann gegen 2Uhr zu Bett, da mein Wecker mich schon gegen 5Uhr aus dem Bett schmeissen sollte.

Als ich jedoch mein ganzes Gepäck mir aufschultern wollte, stellte ich fest, dass es nicht mehr da war wo ich es noch drei Stunden bevor abgstellt hatte. Erst dachte ich,

dass eventuell die Franzosen bei ihrer Rückkehr aus dem Club mir einen Streich spielen wollte. Als ich dann erst sah, dass an der Mauer, die den Innenhof des Hostels umgibt ein Stuhl auf einem Tisch steht, und dann noch feststellte, dass das die Skitaschen von Peyten und Ben auch fehlten, war klar, dass wir bestohlen wurden. Und so fanden sich Ben, Peyten und ich uns wenig später erst auf der engen kleinen Rückbank eines Polizeiautos wieder, und dann im Wartezimmer einer Polizeistation irgendwo in den Weiten der Grossstadt. Wir machten unsere Aussage, erhieltn ein Protokoll und machten uns dann auf den Heimweg. Dort erwartete uns ein grosses Chaos. Die Franzosen kamen gerade heim, und waren natürlich entsetzt. Manche waren anscheinend nicht mehr in der Lage all dies zu verstehen und machten weiter munter Party, was meine Laune nicht gerade ins Positive wenden konnte.

Nachdem wir uns die ganze Szenerie nochmals genau angeschaut haben, war klar, dass irgndwas an der Sache zum Himmel stank, und der Verdacht, dass der Sohn seine Finger im Spiel hat, erhärtete sich mehr und mehr. Nachdem wir vergeblich versucht hatten, vom Hostel-Besitzer wenigstens das wenige Geld für die Übernachtungen zurück zu bekommen, machten wir uns auf an den Busbahnhof, da wir dort den Sohn vermuteten. Wir sahen ihn auch am Busbahnhof, aber er versuchte von uns weg zulauffen. Das bestätigte uns in unserem Verdacht, und so stellten wir ihn auch zu Rede, drohten damita seine Drogengeschäfte der Polizei zu melden und boten ihm sogar Geld an für die Herrausgabe unseres Gepäcks. Er lehnte ab, aber als er uns sagte, dass er, als er gegen 4Uhr heimkam, das Gepäck noch sah, ich aber, als ich gegen 5Uhr aufstand, nicht mehr sah, war uns entgültigt klar, dass dieser Bastard seine Finger ganz tief mit mi Spiel hatte. Denn in dieser entscheidenden Stunde, sass er vor dem Computer und es ist unmöglich, drei schwere Skitaschen aus einem gut gesicherten Hostel zu stehlen, ohne dabei von einer wachen Person bemerkt zu werden.

So schleppten wir ihn mit auf die Polizeistation, und gaben dort unsere neuen Infos zu Protokoll. Bei unserem zweiten Besuch wurde uns dann auch gesagt, dass es in der Vergangenheit schonmal Probleme mit diesem Hostel gab. Als Reisender sollte man das Hostel Ruca Potu wirklich meiden.

Wir gingen dann nochmals zurück zum Hostel, sagten allen Gäste was wir wussten, und machten uns dann auf, um so schnell wie möglich nach Santiago zu kommen.

Die Busfahrt war ein Erlebnis, dass ich jedoch zumindest am Anfang überhaupt nicht geniessen konnte. In meinem Bauch machte sich ein Gefuel von Hass und Wut breit, und am liebsten wäre ich zurueck gefahren und hätte…

Irgendwann waren wir dann an der Grenze zu Chile, und der Grenzübertritt ist auch ein einmaliges Erlebnis. Anstehen in langen Menschenschlangen, Durchsuchung und Durchleuchtung des Gepäcks, Zollhunde die nicht nach Drogen sondern nach frischen Lebensmitteln suchen und das alles in einer unwirklichen brutal harten Landschaft aus Fels, Staub und Schnee. Endlich in Chile, wurde es auch schon dunkel, und da wir undendich müde waren, schliefen wir von nun ab die meiste Zeit. Noch zu erwähnen ist, dass wir, nachdem wir den Pass wieder mit endlosen Kurven herunter gefahren waren, den Bus wechseln mussten, da unser Bus, soweit ich das verstanden hatte, kaputte Bremsen hatte.

Gegen 21Uhr kamen wir dann endlich in Santiago an, sofort ging es mit dem Taxi ins Hostel und nach einem kleinen Imbiss ab ins Bett.

Keiner von uns drei wusste zu diesem Zeitpunkt, wie es weitergehen sollte. Heimreisen? Die Reise fortsetzen ohne Ski?

Wir verschoben diese Entscheidung auf den nächsten Tag, da wir an diesem Abend wohl alle in den nächsten Flieger gestiegen waeren…


Die Bilder zum aktuellen Eintrag sind Impressionen aus Santiago und der Busfahrt hier her…

Dienstag, 11. August 2009

Tourenwochenende in Las Leñas

Nachdem sich Max mit seiner Verletzung soweit abgefunden hatte, war die Arbeitsteilung zwischen uns bald klar: Während ich nach dem Abendessen mir noch einen Film anschaue und dann totmüde ins Bett falle, macht Max das Nachtleben von Malarque mit den Töchtern der Hostel-Besitzerin unsicher und kommt nur wenige Minuten, bevor ich wieder aufstehe um auf Skitour zu gehen, wieder heim.

Und so verbrachte ich am Wochenende zwei wunderschöne einsame Tage in den Bergen um Las Leñas.

Am Samstag Morgen fuhr ich nach Las Lenas, ohne eine genaue Vorstellung zu haben, wie ich den Tag verbringen wollte. Klar war nur, dass ich keine 210 Peso für ein Tagesskipass ausgeben wollte. Nur so nebenbei: Mit 210 Peso kann man sich zum Beispiel sechs Nächte ein Hostel mit Früstück leisten.

Als ich dann in Las Lenas stand, sah ich aber gleich, wie mein Tagesprogramm auszusehen hat.

Tourengelände fürs Wochenende

Dieses Gelände stach und schon bei unserem ersten Tag hier oben ins Auge, und an diesem Samstag passte dann alles: Unverspurter Schnee, super Wetter, leicht zu erreichendes Gelaende und top Motivation.
Also lief ich einmal quer durch Las Lenas, fellte dann an und lief etwa eine Stunde im Talboden, um dann nach Osten hin aufzusteigen.

Noch im Talboden, musste ich einen Bach ueberqueren, doch alle Moeglichkeiten die ich in Betracht zog, waren entweder zu Zeitaufwendig, wie der Bau eines Kickers, oder ich hatte, zum Beispiel fuer eine Durchquerung mit nackten Beinen, nicht genug Mumm.

Wie zu überqueren?

So lief ich einfach, in der Hoffnung auf eine sich auftuenden Lösung den Problems, weiter dem Bach entlang, und irgendwann kam dann zum Glück euch eine Brücke für Wanderer, mit der das Problem behoben war.

Der weitere Aufstieg verlief dann mehr oder weniger Reibungslos, als ich jedoch auf diesen Kameraden stoss, hoffte ich nicht auch so zu enden…

Essen für die Andencondore

Da das Terrain irgendwann zu steil war, schnallte ich die Ski an den Rucksack, und quaelte mich durch den Powder. Etwa 20 Hoehenmeter vor dem Ziel merkte ich, wie ploetztlich meine Kraefte schwanden, und nachdem ich mehrere Minuten regungslos im Schnee sass, oder besser gesagt lag, war klar, dass ich so schnell wie moeglich abfahren musste, um unten Kraft und Sonne zu tanken. Als ich endlich unter grosser Anstrengung mich für die Abfahrt gerichtet hatte, kehrte dann auch das Gefühl oder anders gesagt der Schmerz in meine völlig unterkuehlten Hände zurück. Ich konnte die Abfahrt trotztem einigermassen geniessen und nach einer langen Pause fellte ich nochmals ein paar Höhenmeter auf, um den Tag mit einem schönen Cliff ausklingen zu lassen.

Am Sonntag Morgen war ich wieder vor Ort und Stelle, war aber durch den Vorfall am Vortag sehr viel vorsichtiger was die Krafteinteilung betraf. Auch wählte ich einen anderen Aufstieg, der es mir ermöglichte, ganz hoch mit den Ski an den Füßen zu kommen.

Als ich wieder in Las Lenas war, fuhr ich noch ein wenig auf den Pisten, was gegen Ende des Skitages auch ohne Liftpass nicht unmöglich ist.

Sonntag Nacht fuhren wir dann zurück nach Mendoza, wo wir einige Interessante Bekanntschaften gemacht haben, wie zum Beispiel drei Franzosen, die sich hier ein Auto kaufen möchten, und dann den Winter hier unten mit Skitouren zu geniessen.

Den Mittag verbrachten wir bei warmen, fast schon sommerlichen Temperaturen in Mendoza, einer sehr lebhaften Stadt in der es viel zu entdecken gibt.

Max wird Morgen über Nacht nach Buenos Aires fahren, um am Mittwoch zurück in die Heimat zu fliegen.

Mein Plan war, dass kleine Gebiet Vallecitos mal zu untersuchen. Heute musste ich aber erfahren, dass dort wegen Schneemangel noch kein Liftbetrieb möglich ist. Jetzt werde ich entweder hier in Mendoza einige Tage verbringen oder ich ziehe mit den Franzosen los, um noch ein wenig Ski zufahren, bevor ich dann am Samstag in Santiago de Chile den Planet-Snow Trip antreten werde.

Donnerstag, 6. August 2009

Endlich Powder in Las Leñas!

Dienstags ging es mal wieder in aller Früh auf den Berg, dass heisst wir fuhren gegen 8:30Uhr von Malerque Richtung Las Lenas, wo wir mit den Schweizern ihren letzten Tag auf Ski verbringen wollten.

Da es immer noch keinen Neuschnee gab, waren die Bedingungen wie die Tage zuvor: der Schnee war pickelhart vom eisigen Andenwind. Da fuer Mittag eine Tiefdruckgebiet vorrausgesagt war, entschieden wir uns für den selben Aufstieg wie zwei Tage zuvor.

Und noch im Aufstieg schlug das Wetter um und der Sturm traf uns mit voller Härte.

Aus diesem Grund existiert auch nur ein Foto. Im rechten unteren Bilddrittel müsste auch der Max zu erkennen sein. Wenn nicht, dann hat ihn der Andensturm verschluckt.

Als wir später gefragt wurden, wie es denn war, lautete die Antwort: “No Powder, but Fun!”. Naja, in der Hoffnung das der Sturm auch die vorrausgesagten 20cm Neuschnee liegen lässt, verliessen wir Las Lenas…

Am nächsten Tag fuhren Max und ich wieder hoch, in der Hoffnung auf Bluebird.
Und diese Hoffnung bewahrheitete sich auch.

Doch als wir schon auf der Fahrt die Schneefahnen an den Gipfel sahen, war uns klar das der Marte Lift heute wohl nich öffnen würde. So standen wir einige Minuten später vor dem Kassenhäusschen und überlegten ob ein Kartenkauf sich trotztem lohnen würde. Schliesslich überredete mich Max, und so machten wir uns auf zum Volcano-Sessellift, der nach Marte wohl das beste Gelände erschliesst. Der Rest ist leider viel zu schnell erzählt.


Beim ersten Run stürzt Max schwer, wir schafften es noch zur nächsten Liftstation.

Max hatte solche Schmerzen in der Schulter, dass wir einen Liftmann um Hilfe baten. Nach einem grösseren Missverständnis kam dann auch eine Sanitäterin und ein Krankenwagen.

Max wurde in die Medicalstation gebracht, wo dann die ausgerenkte Schulter wieder an Ort und stellte eingekugelt wurde.

Auf die Frage, ob ich die Bilder für die Ärtzte in Deutschland mitnehmen könnte, wurde ich aufgefordert, mit der Digicam Bilder die Röntgenbilder abzufotografieren.

Max verbrachte den restlichen Tag mit einer Familie aus Cordoba, deren Sohn das Gleiche erlitten hatte wie Max, in einer Skihütte. Rum sitzen und nichts tun.

Ich genoss während dessen ein paar Runs mit einer Truppe Skifahrer aus der ganzen Welt. Da aber wieder Schneefall einsetzte, gesellte ich mich zu Max ins Warme, und stellte fest, dass er den Nachmittag ziemlich genoss, was wohl an den zwei wunderschönen Töchtern liegen musste...

Wieder im Hostel, wurde erstmal besprochen ob Max heim reiste oder nicht. Eine Entscheidung wurde immer noch nicht getroffen. Die Aussicht, beim Freeride-Contest in Las Lenas Ende August dabei zu sein, scheint fuer ihn ein gewichtiges Argument gegen eine Heimreise zu sein…

Achja, ich vergass zu sagen das Max die nächsten drei Wochen seinen Arm nicht bewegen darf!

Montag, 3. August 2009

Immer noch Las Leñas

Nachdem wir den Samstag mit dem Versuch, eine billige Unterkunft in der Nähe von Las Leñas zu suchen, verbracht haben, war für Sonntag eine Tour geplant.

Diesesmal machten wir uns mit dem oeffentlichen Bus, der nicht nur von Skitouristen sondern vorallem von Arbeiter, Hirten und Familien ohne Auto genutzt wird, von Malerque auf nach Las Leñas auf. Dies dauert zwar etwas länger als mit dem privaten Transporter, ist jedoch billiger und spannender. Und so standen wir pnkltich um halb Acht an der Bushaltestelle.


Eigentlich wollten wir auf den Cerro Martin, ein bekannter Gipfel den man vom Marte Lift aus in einem kleinen Hike recht schnell erreicht.

Vor Ort stellten sich die Truppe dann recht spontan aus, und so wurde das Ziel geaendert. Jetzt stand eines der vielen Couloirs auf dem Programm.

Der Aufstieg war kurz gesagt eine Qual. In der Höhe haben sich bei mir ein Höhenmeter in den Anden wie zwei in den Alpen angefühlt.

Irgendwie schafften wir es dann aber doch kanppe 1000hm hinter uns zu brinden und als wir auf etwa 3700m einen namenlosen und unspektakulären Gipfel erreichten, waren alle froh das ab diesem Moment an die Schwerkraft wieder unser Freund war.

Der Schnee in den Couloirs stellte sich jedoch leider als pickelhart herraus und so mussten wir entlang der Aufstiegsroute abfahren.

Zurück in der Zivilistion gab es dann noch in Las Leñas ein Bier, bevor es dann wieder im Bus zurück ging.

Für die folgenden Tage ist nochmals eine Tour geplant. Dann heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von den Schweizern, da diese noch nach Peru fliegen.

Wir werden uns entscheiden ob wir nach Bariloche weiter ziehen oder hier auf den nächsten Schnee warten, der für Dienstag Nacht angesagt ist.

Die Bilder stammen diesesmal zum Grossteil von Jonas Blum.